Seite:Verzeichniß Kunstwerke Sächsische Kunstakademie 1837.pdf/29

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Räthe, namentlich durch Apel von Vitzthum, genährt wurden. Einem Bruderkriege vorzubeugen wählten die Stände den Erzbischof Friedrich von Magdeburg, Friedrich II. von Brandenburg und den Landgrafen Ludwig von Hessen zu Schiedsrichtern in diesem Streite, welche im December 1445 den halleschen Vergleich zu Stande brachten. Doch fruchtete dieser Vergleich nichts und der Krieg brach dennoch aus und wurde, besonders von Wilhelms Seite, mit der größten Grausamkeit geführt. Demohngeachtet wieß der menschliche Friedrich, als er an der Elster seinem Bruder gegenüber zu stehen kam und ein Schütze sich ihm erbot, den bösen Bruder durch einen guten Schuß für immer friedlich zu machen, diesen Antrag mit Abscheu von sich: „schieß wen Du willst, nur meinen Bruder nicht.“ Diese brüderliche Regung mitten unter den blutigen Wehrzeichen des Hasses soll Wilhelm zu Ohren gekommen seyn, und den Blutbefleckten tief ergriffen haben. Er schlug, obgleich Anfangs zögernd, in die Hand ein, welche Friedrich ihn längst schon zur Sühne geboten hatte. Apel von Vitzthum, als er sahe daß er seine finstere Rolle in Wilhelms Herzen ausgespielt hatte, verließ das Land und entwich nach Böhmen.)