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Dann war ein solcher Dunst in den Kellern, daß man betäubt darin wurde. Dieser Dunst stieg 1379 sogar bis in die Gemächer des Hochmeisters in dem Schlosse zu Marienburg, so daß er befehlen mußte, die Oeffnungen an den Kellern mit Strohwischen zu verstopfen.

Die Verbindung der Gedanken führt hier auf den Durst der Ritter und der Einwohner in Preußen. Ich habe dazu viele verschiedene Daten aus dem preußischen Chronikenschreiben gesammelt und theile einige hier mit. Man wird daraus sehen, daß man in diesem Lande den Brüdern in Teutschland nichts nachgab, und sie sogar bisweilen noch im Trinken übertraf.

Es ist schon oben bemerkt worden, daß bei des Hochmeisters Installation ein silbernes Becken an der Tafel herumging, in das sich 8 Weinflaschen selbst ergossen und das auf Einen Zug geleert werden mußte. Veit von Bassenheim, aus dem alten Rittergeschlechte von Waldbot leerte es vier Mahl und hier zeigte Kniprode, daß er bei all seinen Vortrefflichkeiten doch etwas auf wackere Trinker hielt; er beförderte ihn zum Schloßhauptmann. Vor dem Auszuge in den Krieg und selbst mitten unter den Waffen wurden