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Sorge tragen würde. Als Keistut heim zog, begleitete ihn der Marschall mit tausend Kriegern bis an die Gränze. Aber nach dem Tage des Abschiedes fing Schindekopf schon wieder zu verwüsten an, und trieb den litthauischen Bauern Pferde und Rinder weg. Keistut ging darauf nach Rußland und warb neue Truppen für sein Heer, 24000 wüster Mannschaft an der Zahl, aus allen Gegenden der nordischen Reiche. Sein Bruder Olgard war unterdessen in Polen, um den König auch zu einem Zuge gegen den Orden zu bereden. Seine Bemühungen blieben aber fruchtlos, so viele Ursachen der König auch gehabt hätte, sich mit dem Litthauern gegen die Macht des Ordens zu vereinigen. Doch brachte Keistut eine fürchterliche Armee zusammen, die Anfangs in zwei Abtheilungen, unter seinen und seines Bruders Befehlen nach Preußen rückte.

Im May kam Keistut mit seiner Kolonne vor Ortelsburg. Die Burg mußte sich nach einer siebentägigen Belagerung ergeben. Die Besatzung wurde nach Litthauen geschickt und an die Russen verkauft. Darauf vereinigte sich Keistut mit Olgards Kolonne bei Königsberg