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zusammen. Jener soll dem Hochmeister einen neuen Plan zur Belagerung vorgelegt haben, der mit vielem Lobe aufgenommen wurde. Er bestand darin, daß Verschanzungen gegen einen allenfallsigen Entsatz angelegt wurden. Jene bestanden in einer Art Laufgraben und Thürmen von Holz mit Erde und Reisig ausgefüllt, die vor dem Ausfalle schützten, und in großen Sandbergen, hinter denen die Armee ihre Quartiere hatte. Sie wurden vom Fußvolke und die Außenwerke von der Reiterei vertheidigt. Baldenheim soll diese Belagerungsart in Baiern gelernt haben, wo ihn der Hochmeister hingeschickt hatte, um bei dem Herzoge Hilfstruppen auszuwirken.

In den Tagen der Belagerung war Keistut wieder aus Litthauen da, aber dieß Mahl getraute er sich nicht, die Belagerer anzugreifen, weil er zu schwach war.[1] Und dennoch suchte er allerlei Mittel hervor, die Festung zu retten, an der ihm Alles gelegen seyn mußte, als an dem haltbarsten Orte seines Landes, in dem noch

  1. Schütz sagt, er habe noch zwei Mahl so viel gehabt.