Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/38

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schindekopfs Heer und den Kreuzfahrern. Sein Hofkaplan begleitete ihn auf diesem Zuge und hat uns eine stattliche Panegyris darüber hinterlassen. Dreißigtausend Mann war das christliche Heer stark; fünfunddreißig Komture führten die verschiedenen Haufen an. Der Hochmeister hatte das Hauptkommando.[1] Keistut hatte ein Heer von fünfzigtausend Mann nordischer Völker aus allen Gegenden zusammen gezogen; blutdürstige Krieger, mit denen er dieses Mahl Marienburg selbst zu bedrohen gedachte. Sein ältester Sohn Patrik führte einen Haufen von fünftausend Speerreutern. Am zweiten April[2] erschien die litthauische Armee auf der Ebene vor Kauen. Kniprode stellte sein Heer in Schlachtordnung und führte es muthig gegen den Feind. Die Litthauer fochten brav und brachten den Hochmeister zum weichen, da Schindekopf mit seiner Reiterei auf der andern Ecke schon geschlagen hatte. Kniprode zog sich in Unordnung zurück, aber die Sieger lüsteten nach

  1. Die Hochmeister-Chronik in der Handschrift. S. 103.
  2. Dominica Judica. Schutz. S. 167.