Seite:Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen.pdf/33

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Und im Sommer des Jahrs 1354 sollte das Heer ausziehen. Aber der Zufall wollte es anders, und selbst die Natur schien sich der Mordlust der erzürnten Ritter zu widersetzen. Mächtige Sturmwinde, die über das Land fuhren und tausendjährige Wälder entwurzelten, ungewöhnliche Kälte und anhaltende Regengüsse hielten den Ausmarsch des Heeres zurück, das aus sechzigtausend streitbaren Männern bestanden haben soll.

Die Zeit erkaltete den Muth in den Herzen der Krieger und selbst Kniprode schien die Idee eines Landsturmes aufgegeben zu haben. Nur zehntausend Mann machten einen Streifzug in des Feindes Land. Siegfried von Tannenfeld führte an. Fünf Tag Reisen weit streifte dieß Korps über die Grenze von Litthauen mit hohem Waffenglücke. Denn Keistut hatte sich mit Olgarden entzweit und drohte fürchterlich. Tannenfeld versprach ihm Schutz und Beistand, wenn er die Taufe nehmen und sich mit ihm gegen Olgarden vereinigen wollte. Aber