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gebracht, um den braven Krieger zu zerreissen. Er wurde zerrissen, aber er schrie nicht.

Ob der Hochmeister selbst diesen Auszug mitgemacht habe, davon erwähnen die Chronikenschreiber nichts. Aber Schindekopf erntete hier Lorbeern des Helden. Er ließ den Komtur Kranichfeld den Feind angreifen, und in der Hitze des Kampfes eine verstellte Flucht machen. Kranichfeld zog aus, und traf unweit Labiau auf die vierte Rotte des Feindes. Muthig griff er an, und brachte sie zum weichen. Jetzt war der entscheidende Augenblick da, das Stratagem geltend zu machen. Er zog sich unter dem Siege zurück. Die Litthauer waren kaum von dem Erstaunen über diese Flucht zurück gekommen, da warfen sie sich dem abziehenden Sieger in den Rücken und verfolgten ihn bis Labiau, wo Schindekopf mit dem Hinterhalte hielt. Der litthauische Feldherr zerstreuete seinen Haufen mit den Worten: Beute, Brüder! Wütend warfen sich seine Leute in die umliegende Gegend und plünderten Alles. Die Dörfer gingen hinter ihnen in Flammen auf. Jetzt brach Schindekopf wie der Löwe aus dem Hinterhalte hervor; er selbst mit dem Schwerte in der