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Männern von Marienburg in Marsch, in Begleitung des Burggrafen von Nürnberg, und des Grafen von Oettingen[1], gewann dem Feinde den Vorsprung ab, und drang bis in die Gegend von Gesow und Pastow vor. Zwei Mahl schlug er, zwei Mahl war Sieg sein Lohn. Fünf hundert, drei und sechzig Gefangene, unter denen sich dreißig der edelsten Litthauer befanden, mußten sich mit dem ganzen Gepäcke dem Sieger in die Arme werfen. Aber der schleunige Eintritt des Thauwetters gegen Ende des März nöthigte die siegreiche Armee zu einem schnellen Rückzuge, wenn sie es nicht wagen wollte, im feindlichen Lande durch das Austreten der Flüsse und Bäche abgeschnitten und aufgerieben zu werden. Winrich passirte die Memel, aber hier empfing ihn das feindliche Heer mit einem wütenden Anfalle. Von beiden Seiten kostete es viel Blut; die Ordens-Armee ließ über 300 Mann auf dem Platze, und fast hundert fanden in den überströmenden Gewässern den Tod. Winrich, um den Rückmarsch zu erleichtern, ließ die Gefangenen zurück, vertheilte

  1. Schütz, p. 164.