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grausam. Der Hauptmann Hans von Wailach, und Albrecht, Vogt von Schippenbeil mußten es empfinden. Von einem vertrauten Offizier begleitet ritt Schindekopf einst in der Nacht die Runde im Lager, und fand Beide über einem Bund Stroh eingeschlafen. Erzürnt weckt er die Schläfer auf, und durchbohrt Wailachen, der sich ihm zuerst entgegen regt, auf der Stelle mit der Partisane. Albrecht rettet sich auf der Flucht, wird aber niedergeworfen, und Tags darauf mit den Füssen an den Schweif einer Stute gebunden, durch das Lager geschleppt.

Der Komtur, Heinrich von Kranichfeld, der dritte Held, war Schindekopfs ächter Widerpart. Sanft und nachgebend zeigte er sich gegen seine Leute, und erreichte das gewöhnlich mit linden Worten, was dieser befahl oder ertrotzte. Fromm war er, ohne doch aber gläubig zu seyn. Er ging nie in die Schlacht, wenn er sich nicht vorher Gottes Beistand erfleht, und wenn er geschlagen hatte, so warf er sich gewöhnlich auf dem Schlachtfelde nieder, und dankte dem Himmel für den Sieg in glühenden Gebeten. Winrich schätzte ihn vorzüglich