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immer wieder auflebenden Muth der Litthauer mehr bewundern soll.[1] Dieser Krieg ist ein redendes Beispiel in der Geschichte des Mittelalters, wie schwer ein Volk zu bezwingen ist, das für seine Freiheit, seine Existenz ficht. Etwas mehr zusammenhängendes Interesse der Bewohner des Landes, und Vereinigung der einzelnen Stämme unter Einem Anführer, und die Deutschherrn wären nie Meister von Preußen geworden, hätten nie siegreiche Waffen bis in das Herz von Litthauen getragen. Aber dem Orden kam eine Menge Vortheile zu statten, die sein Kriegsglück beförderten. Ein stehendes Heer von 6000 Rittern[2] war schon zum Kampfe bereit, ehe der Feind seine Häufchen versammeln konnte. Der Zufluß von Kreuzfahrern und Rittern aus Deutschland, jene von Religionseifer und Aberglauben, diese von eigenem Vortheile beseelt, war eine nie versiegende Quelle. Der deutsche Adel fand hier ein stattliches Unterkommen

  1. Spittler’s Entwurf der europäischen Staatengeschichte II. 437. (Google)
  2. Baczko’s Geschichte Preußens. I. 36. (Google)