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Nürnberg, den der Schloßhauptmann von Vogelsang nach Preußen gebracht hatte, sang die Geschichte des alten heidnischen Götzen Bachus, und ward von dem Hochmeister mit einem güldenen Becher beschenkt. Das Glück reizte den preußischen Dichter Rixel. Von Nationalstolz entbrannt, bat er um Erlaubniß, gegen das Verbot in preußischer Sprache ein Gedicht singen zu dürfen. Er erhielt sie, und sang die Thaten des tapfern Waldewuts, und verglich dabei den neuen Hochmeister mit dem Sterne, der den drei äthiopischen Königen an der Krippe zu Bethlehem geleuchtet hat. Er erhielt eine verdeckte Schüssel zum Lohn, in der ein großer Schatz verborgen seyn sollte. Entzückt eilte Rixel nach Hause, deckte die Schüssel auf, und fand sie voll tauber Nüsse und folgenden Vers:

Niemahns hat verstanden deh arme Prusse,
Deß thu ich ihm schenken hundert falsche Nüsse.

Die Geschenke der Städte waren 3 Tage lang unter der Weide zu Marienburg zur Schau gestellt. Es befanden sich darunter 6 goldene Schüsseln der Danziger, ein künstlich gearbeitetes Hifthorn der Elbinger, ein Stück