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preußischen Pfennig.“ Damals gab es in Preußen noch keine goldenen Münzen. Erst unter Kniprodens Nachfolger, Konrad Zöllner, wurden die ersten geprägt.

Für die Aufnahme des Kriegswesens sorgte Kniprode dadurch, daß er in den Städten das sogenannte Vogelschießen, und auf dem Lande das Zielwerfen einführte. Diese Uebungen waren schon lange vorher in Teutschland üblich gewesen, und wurden wahrscheinlich von da nach Preußen verpflanzt. Ein Vogel von Holz wurde, gewöhnlich am Pfingstfeste, auf einer Stange errichtet, und die Bürger versammelten sich, um ihn mit Armbrusten herab zu schießen. Der beste Schütze dabei ward König genannt, und genoß als solcher gewisse Freiheiten und Rechte vor den andern. Das Scheibenschießen hielt man meist an jeden Sonntagen. Dann wurde ein großer weisser Stein mit einem schwarz gemalten Herze in der Mitte aufgestellt. Der König bei dieser Uebung bekam gewöhnlich eine Tonne Biers zur Belohnung, und die übrigen, so ihm am nächsten waren, gewannen verhältnißmäßig. Kniprode pflegte bei dergleichen Feierlichkeiten immer persönlich gegenwärtig zu seyn und die