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abgedrungen wurde. Kniprode that alles Mögliche für den Bund, erhielt aber kein Gehör, denn der Zoll, als ein Regal der Krone, war dem Könige viel zu werth, als daß er ihn dem Vortheil des Handels in seinem Lande hätte hingeben sollen. Kniprode hatte aber ein Mahl die Unterhandlung angeknüpft, die unter den folgenden Regierungen eifrig fortgesetzt, aber erst 1437 unter dem Hochmeister Paul Bellizer von Rußdorf glücklich beendigt wurde. Glücklicher war er für seine Städte und für den Handel in den nordischen Gewässern, in der Befehdung der Seekönige, die besonders auf Gothland den Kauffarteischiffen sehr beschwerlich waren. Kniprode ließ seinen Admiral Bonström gegen sie kreuzen; der Hansebund mußte ihm 3 Schiffe zu Hilfe schicken. Diese brachten auch wirklich zwei Räuberschiffe in den Danziger Hafen auf. Die Anführer wurden gehenkt und dann auf der Rhede aufs Rad geflochten. Die Matrosen nahm der Hochmeister unter seine Seesoldaten auf. Bei dem Löschen ihrer Schiffe fanden sich neunzigtausend Mark an baarem Geldvorrathe, der größtentheils von gekapertem Getreide in England gelös’t worden war. Kniprode bestimmte