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 §. 33.  A moll im Aufsteigen finden wir bey Fig. V. mit zweyerley Finger-Setzung; doch ist die, so gleich über und unter den Noten stehet, die beste; die andere kan allenfalls bey den unter Fig. VI. angeführten Exempeln gute Dienste thun; indessen da man noch mehrere Arten ausfindig machen könnte, wenn man die Exempel darnach einrichten wollte, und solche also dadurch dem ohngeachtet nicht so natürlich wird, wie die nächst den Noten, so habe ich sie mehr zur Warnung, als zur Nachahmung angeführt, weil ich weiß daß sie hier und da Mode ist. Das unnatürliche bestehet darinnen, daß der Daumen in das D eingesetzt wird, ohngeachtet das E mit zwey halben Tönen darauf folgt; denn der Daumen mag sich gerne nahe an den halben Tönen aufhalten, wenigstens ist diese Haupt-Regel hierbey zu mercken, daß der Daumen der rechten Hand im Aufsteigen nach einem oder mehrern halben Tönen, im Absteigen aber vor einem oder mehrern halben Tönen, und der lincke Daumen im Absteigen nach, und im Aufsteigen vor den halben Tönen, eingesetzt wird. Wer diese Haupt-Regel in den Fingern hat, dem wird es allezeit fremde fallen, bey Gängen, wo halbe Töne vorkommen, den Daumen etwas entfernt von selbigen einzusetzen.

 §. 34.  A moll im Absteigen sehen wir bey Fig. VII. mit dreyerley Finger-Ordnung. Da hier, wie bey C dur, auch kein halber Ton vorkommt, so sind sie alle drey gut, und zu gebrauchen. Die, wo der Daumen in das D eingesetzt wird, ist ungewöhnlicher als die andern.

 §. 35.  G dur im Aufsteigen zeigt sich bey Fig. VIII. dreyfach. Die mit (*) bezeichnete Applicatur ist die ungewöhnlichste. Die mittelste im Dißkante und unterste im Basse giebt zu einer neuen Regel Gelegenheit, welche so heißt: Das Ueberschlagen, welches mit dem zweyten Finger über den Daumen, und mit