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hätte schier dasselbe Schicksal betroffen. In einem andern, ähnlichen Local sah ich den berühmten Chiccard, den berühmten Lederhändler und Cancantänzer, eine vierschrötige Figur, deren rothaufgedunsenes Gesicht gegen die blendend weiße Cravatte vortrefflich abstach; steif und ernsthaft glich er einem Mairie-Adjuncten, der sich eben anschickt, eine Rosière zu bekränzen. Ich bewunderte seinen Tanz, und ich sagte ihm, daß derselbe große Aehnlichkeit habe mit dem antiken Silenostanz, den man bei den Dionysien tanzte, und der von dem würdigen Erzieher des Bacchus, dem Silenos, seinen Namen empfangen. Herr Chiccard sagte mir viel Schmeichelhaftes über meine Gelehrsamkeit und präsentirte mich einigen Damen seiner Bekanntschaft, die ebenfalls nicht ermangelten, mein gründliches Wissen herumzurühmen, so daß sich bald mein Ruf in ganz Paris verbreitete, und die Directoren von Zeitschriften mich aufsuchten, um meine Collaboration zu gewinnen.

     Zu den Personen, die ich bald nach meiner Ankunft in Paris sah, gehört auch Victor Bohain, und ich

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Heinrich Heine: Vermischte Schriften. Erster Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vermischte_Schriften_041.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)