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Auch bey der männlichen Jugend wird der Zweck des erhabenen Regenten so ziemlich erreicht, und alles, was von den Mädchen gesagt worden, kann man auch von den Knaben sagen, in so weit es die Gegenstände betrifft, in welchen der beyderseitige Unterricht eben derselbe, oder von einander unterschieden ist. Was die Lateinische Schule insbesondere betrifft, so befindet sie sich wirklich in einem Zustande, der mit demjenigen, in dem sie noch 1783 sich befand, sehr absticht, ob man gleich noch nicht diejenige Vollkommenheit antrifft, die man zu suchen berechtiget wäre, wenn man nicht wüßte, daß sie noch im Werden ist. Der zum Schulmann ganz gemachte Magister Bott verbindet mit einer gründlichen Kenntniß der Lateinischen Sprache die Gabe, dieselbe sehr leicht und geschickt zu lehren. Man benützt nun, statt des in Lateinischen Regeln verfaßten Jesuitischen Syntax, Schellers kleinere Grammatik, quält die zarte Jugend nicht mehr mit dem trocknen Quae maribus und Simplicium leges, läßt sie nicht nur reine Teutsche Aufsätze ins Latein, sondern auch nach der Fähigkeit derselben gesammelte Auszüge aus den besten Classikern ins Teutsche übersetzen, und