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Tag liess er noch zwei Pfarrer kommen; alle drei sprachen nun ihre Sprüche über die Keule, dann wurden zwei Männer gedungen, welche dieselbe über die Grenze tragen sollten. Die Männer trugen die Keule denn auch unter furchtbarem Sturm über die Grenze, wo dieselbe verschwand.

Gahlen.     
58.

In Dubrau reitet oft der Nachtjäger auf einem schneeweissen Rosse durch das Feld, begleitet von einer Frau, welche sehr schön ist, beide sitzen rückwärts auf ihren Pferden. Oft trägt die Frau etwas in der Hand, das wie der Mond aussieht. Schwarze Hunde und Eulen begleiten den Zug.

Dubrau.     
59.

Man erzählt, dass der Nachtjäger ganz allein und ohne jede Begleitung durch den Wald reitet; auch hört man, wenn er vorüber reitet, einen weithin schallenden Ton, wie von einem Jagdhorn.

Drebkau.     
60.

Der Nachtjäger sprengt ohne Begleitung durch den Wald dahin. Sehen kann man ihn zwar nicht, wohl aber hört man ein Sausen und Brausen in der Luft.

Drebkau.     
61.

Der Nachtjäger, dessen Gefolge kopflose Hunde und Diener ohne Köpfe bilden, reitet vor Mitternacht einen Rappen, nach Mitternacht einen Schimmel.

Drebkau.     
62.

Der Nachtjäger sprengt durch den Wald, begleitet von Hunden, welche ohne Kopf sind, und obschon sein Pferd gleichfalls ohne Kopf ist, so hört man es doch deutlich schnauben.

Drebkau.     
63.

Vom heiligen Christ sagt man, dass er als Schimmelreiter oder als Nachtjäger durch das Land zieht. Damit