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herab, hascht den kleinen Störenfried und setzt sich mit dem Kinde wieder auf den Stamm: dabei liebkost und küsst sie das Kind.

Mischen.     
3.

Die Maria na Penku sass einmal auf einem Baumstamm. Ein Mann ging an ihr vorüber. Als er dieselbe ruhig sitzen sah, fing er an, sie zu ärgern. Da ergriff die Marie na Penku einen Stock und berührte ihn damit. Der Mann wurde blind; bald darauf ist er gestorben.

Sylow.     
4.

Die Maria na Penku war gewohnt, an den grossen Feiertagen Holz zu hacken, und zwar that sie das mit einem so lauten Geräusch, dass man den Schall der Axt weithin vernahm. Einst wollte man sie einfangen, sie aber setzte sich auf einen Stamm, biss, kratzte und heulte dabei so furchtbar, dass ihr Niemand etwas anhaben konnte. Da beschloss man, den Stamm, auf dem sie sass, umzusägen. Kaum aber hatte die Säge in den Stamm eingeschnitten, so floss eine furchtbare Menge Blut aus dem Einschnitt hervor. Darüber erschraken die Leute so, dass sie von ihrem Vorhaben abstanden und eilig davon liefen. Maria na Penku aber blieb ruhig auf ihrem Stamm sitzen.

Ströbitz.     

Die Frau auf dem Berge.

Wenn man von Werben aus immer zu nach Mittag geht, so kommt man endlich an einen Berg. Auf demselben hält sich eine Frau auf. Wenn man sie nach der Zukunft fragt, so verkündet die Frau, wann man sterben wird.

Werben.     

Die glühende Frau.

Bei Mukwar liegen sieben kleinere Hügel um einen grossen im Kreise herum. Alle diese Hügel sind völlig abgerundet. Das soll davon herrühren, dass die glühende Frau,