Am westlichen Horizont stand eine dunkle Wolkenwand. Es konnte nicht mehr langte dauern, dann mußte sie die strahlende Sonne verschlungen haben. Eine drückende Schwüle lag in der Luft, die den Schweiß aus allen Poren trieb.
Der kleine, dicke Mann, der sich dort mit einem kräftigen Maulesel abquälte, dem er die Eigenschaften eines guten Reittieres „einbleuen“ wollte, schwitzte denn auch in geradezu beängstigender Weise.
Dieser kleine Dicke, dem unter der einst weiß gewesenen Schirmmütze ein Kranz brandroter Haare hervorlugte, hob eben wieder den Stock und versetzte dem vierbeinigen Träger einen gehörigen Jagdhieb. Doch der Maulesel, der noch vor drei Wochen frei und ungezähmt die Einöden Arabiens durchstreift hatte, rächte sich sofort, machte ganz unerwartet einen Satz nach vorwärts, und …
W. Belka: Unter den Muka Lari-Zwergen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Unter_den_Muka_Lari-Zwergen.pdf/2&oldid=- (Version vom 1.8.2018)