Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815) | |
|
Als nun der Herr Kaiser am Morgen gekommen,
Da meint er, es seye die Burg schon genommen.
Doch auf dem Wall
Tanzen mit Schall
25
Der Graf und seine Gewappneten all.
„Herr Kaiser! beschleicht ihr ein andermal Schlösser,
Thut’s Noth, Ihr verstehet auf’s Tanzen Euch besser.
Euer Töchterlein
Tanzet so fein,
30
Dem soll meine Veste geöffnet seyn.“
Im Schlosse des Grafen, da hebt sich ein Klingen,
Mit Fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen.
Graf Eberstein
Führet den Reihn
35
Mit des Kaisers holdseligem Töchterlein.
Und als er sie schwingt nun im bräutlichen Reigen,
Da flüstert er leise, nicht kann er’s verschweigen:
„Schön Jungfräulein,
Hüte dich fein!
40
Heut Nacht wird ein Schlößlein gefährdet seyn.“
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0286.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0286.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)