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Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815) | |
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So von seltsamen Gewalten
Ward ich plötzlich übermannt,
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Daß ich fast vor eitel LiebeAuf die Schönste losgebrannt.
Immer geh’ ich nun den Fährten
Dieses edeln Wildes nach
Und vor seinem Lager steh’ ich
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Jeden Abend auf der Wach’.
Um es unverblümt zu sagen:
Vor der Lieblichsten Altan
Steh’ ich pflichtlich jeden Abend,
Blicke traurig still hinan.
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Doch von solcher stummen KlageWird ihr gleich die Zeit zu lang,
Lieder will sie süße Weisen,
Flötentöne, Lautenklang.
Ach! das ist ein künstlich Locken,
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Drin ich Waidmann nichts vermag,Nur den Kuckucksruf verstehend
Und den schlichten Wachtelschlag.
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0255.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0255.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)