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Um was sonst Schäfer laufen
In die Wett’ im Blumengefild,
Drum sah man die Ritterhaufen

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Sich tummeln mit Lanz’ und Schild.


Da warf die Ritter alle
Herr Goldmar in den Kreis,
Er empfieng bei Trommetenschalle
Einen Stab und ein Lämmlein weiß.

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Und wieder begann zu sprechen

Der königliche Greis:
“Ich geb’ ein neues Stechen
Und setz’ einen höhern Preis.

Wohl setz’ ich euch zum Lohne

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Nicht eitel Spiel und Tand,

Ich setz’ euch meine Krone
Aus der schönsten Königin Hand.“

Wie glühten da die Gäste
Bei’m hohen Trommetenschall!

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Wollt’ Jeder thun das Beste,

Herr Goldmar warf sie all.

Der König stand im Gaden
Mit Frauen und mit Herrn,
Er ließ Herrn Goldmar laden,

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Der Ritter Blum’ und Stern.
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0200.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)