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3. Frühlingsruhe.

O legt mich nicht in’s dunkle Grab,
Nicht unter die grüne Erd’ hinab!
Soll ich begraben seyn,

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Lieg’ ich in’s tiefe Gras hinein.


In Gras und Blumen lieg’ ich gern,
Wenn eine Flöte tönt von fern,
Und wenn hoch obenhin
Die hellen Frühlingswolken ziehn.

4. Frühlingsfeier.

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Süßer, goldner Frühlingstag!

Inniges Entzücken!
Wenn mir je ein Lied gelang,
Sollt’ es heut nicht glücken?

Doch warum in dieser Zeit

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An die Arbeit treten?

Frühling ist ein hohes Fest:
Laßt mich ruhn und beten!

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 055. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0055.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)