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Die Kapelle.


Droben stehet die Kapelle,
Schauet still in’s Thal hinab,
Drunten singt bei Wies’ und Quelle
Froh und hell der Hirtenknab’.

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Traurig tönt das Glöcklein nieder,

Schauerlich der Leichenchor;
Stille sind die frohen Lieder,
Und der Knabe lauscht empor.

Droben bringt man sie zu Grabe,

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Die sich freuten in dem Thal;

Hirtenknabe! Hirtenknabe!
Dir auch singt man dort einmal.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 022. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0022.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)