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Keine ewig helle That

Hebt dich aus der Nacht der Grüfte;
Niemand sah des Donners Pfad,
Noch den Fittig sanfter Lüfte.
Wie du auf zu Gott geblickt,

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Wie des Freundes Hand gedrückt,

Wie der Liebe Kuß gegeben,
Das entschwindet mit dem Leben.

Auch das Kind, das lächelnd sich
In der Mutter Arm geschmieget;

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Und der Greis, der wonniglich

Enkel auf dem Schooß gewieget;
Und die Braut, mit Jugendlust
Hängend an des Treuen Brust:
Alle lebten schönes Leben,

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Alle soll das Lied erheben!
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Uhland: Gedichte von Ludwig Uhland (1815). J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1815, Seite 013. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:UhlandGedichte1815_0013.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)