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der fleißige Bauer nach seiner vollbrachten Arbeit immer Ruhe und Heiterkeit, und immer stärkt ihn ein ungestörter Schlummer zu neuer Arbeit, deren Früchte seine Mühe belohnen. Dem Bauer entspringt aus seiner fleißigen Arbeit vieles Gute und mannigfaltiges Glück, das andere Leute nicht kennen, die wegen ihres glänzenden Standes, wegen ihrer glänzenden Umgebung beneidet werden. Wie vielen Nachtheilen und Gefahren ist nicht jeder andere Stand ausgesetzt, die der ruhige Bauernstand gar nicht kennt? Der Bauer bringt durch seine Arbeit das Brod hervor, das alle Menschen ernährt, er giebt den größten Theil der Soldaten her, die das Vaterland beschützen, und die Ehre, den Ruhm der Nation erhöhen; es ist also der Bauernstand auch ein sehr achtungswerther, verdienstvoller Stand, wenn er nur die übrigen Pflichten als guter Unterthan des Staates und als Mensch erfüllt, wenn er ein guter Christ ist, ein folgsamer fleißiger Mann. Da es nur gerade der Fleiß ist, der den Bauern nicht allein zum wohlhabenden und glücklichen Menschen macht, sondern auch zum geachteten, dem Höflichkeit

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Reinhold Georg von Rennenkampff: Ueber die bevorstehende Freiheit der Ehsten und Letten. J. C. Schünmann, Dorpat 1820, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_die_bevorstehende_Freiheit_der_Ehsten_und_Letten.pdf/32&oldid=- (Version vom 1.8.2018)