Seite:Trauriges Schicksal des P. Anianus, weiland gewesenen Lectors der Philosophie und Theologie im Capucinerkloster zu Bamberg.pdf/7

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

andern scharfen Steinchen von ihm vollgeschrieben worden. –

Ein Bruder lud ihn auf die Schulter, und so eilten sie dem Garten zu. Als man ihn in das unflätige Loch hinein werfen wollte, fiel dem Herrn P. Guardian erst ein, daß es nicht gut, und eben so wenig auch nöthig wäre, ihn mit den Ketten zu begraben. Aber man hatte den Schlüssel, der die Schlösser an den Ketten schloß, schon lange nicht mehr finden können. Der eine Bruder wußte diesem Umstande bald abzuhelfen; er lief in die Küche, hohlte das Holzbeil, hieb dem Leichname Arme und Beine ab, und indem ein anderer die Ketten abstreifte, gab er ihm noch einen Schlag mit dem Beil ins Gesicht, und zerschmetterte ihm den Kopf. Mit höhnischem Lachen scharrte man sodann den gestümmelten Leichnam in die Grube, und – ging davon.

Diese Geschichte ist wahr, und ich könnte deren noch verschiedene erzählen, die sich in den Klöstern meines Vaterlandes ereignet haben. Vielleicht werde ich es einst noch thun, und dann denke ich meinen lieben Bambergern jenes Gerede erklären zu können, das vor ungefähr 20 Jahren unter ihnen herumging, und darin bestand: daß verschiedene Stadtleute, wenn sie sich gegen 10, 11 Uhr