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Wenn ihm entgegen weht der glüh’nde Samum,
So stürzten wir oft weinend hin zur Erde,
Daß uns der Kunden gift’ger Hauch nicht tödte.

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Bald hörten wir vom Abfall unsrer Priester,

Der Morabiten und der Alfaquis; –

Hassan.
Giebt’s irgendwo ’nen Glauben zu verschachern,
So sind zuerst die Pfaffen bey der Hand.

Almansor.
Bald hörten wir daß auch der große Zegri,

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In feiger Todesangst, das Kreuz umklammert;

Daß vieles Volk dem Beyspiel Großer folgte,
Und Tausende ihr Haupt zur Taufe beugten; –

Hassan.
Der neue Himmel lockt viel alte Sünder.

Almansor.
Wir hörten daß der furchtbare Ximenes,

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Inmitten auf dem Markte, zu Granada –

Mir starrt die Zung’ im Munde – den Koran
In eines Scheiterhaufens Flamme warf!

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Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_147.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)