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Hassan.
     (Bitter.)

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Der gute Aly!


Almansor.
Der gute Aly! Aly, sprich, was bringst du?
Sprach schnell mein Vater, – O, da stürzten Bäche
Blutdunkler Thränen über Alys Wangen,
Und schluchzend sprach er: In Granada haben
Don Ferdinand und Isabell den Einzug

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Gehalten, unterm Schalle der Drometen,

Und König Boabil hat ihnen knieend
Die Schlüssel überreicht auf gold’nem Becken,
Und auf Alhambrahs Thurm steht aufgepflanzt
Kastiliens Fahne und Mendozas Kreuz.

Hassan.
     (Hält sich die Augen zu.)

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O! eine Gnade nur verlang’ ich, Allah!

Lösch’ aus in meinem Hirn dies Bild des Gräuels!

Almansor.
Noch schwebt mir’s vor, wie dieser Bothschaft Blitz
In jedem Mund’ die Zunge kalt gelähmt.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_142.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)