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Eilfter Auftritt.

Wilde Gegend am Schwarzenstein. Nacht. Links abentheuerliche Felsenmassen und Baumstämme. Rechts ein Denkmal in der Form eines Kreuzes. Der Wind braust. Man sieht zwey weiße Nebelgestalten, die sehnsüchtig die Arme gegen einander ausstrecken, sich nahen, immer wieder aus einander fahren, und endlich verschwinden. Ratcliff tritt auf.

Ratcliff allein.

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Hui, wie das pfeift! Die Hölle hat all’ ihre

Querpfeifer ausgesandt. Die spielen auf.
Der Mond hüllt sich in seinen weiten Plaid,
Und schüttelt nur ein sparsam Licht herab.
     Ha! ha! mein’thalb kann er sich ganz verhüllen.

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Denn wie’s auch dunkel sey, die Schneelavine

Bedarf nicht der Laterne um zu schaun
Wohin sie rollen soll; es wird das Eisen
Den Weg zu dem Magnet’ von selber finden;
Und ohne Meilenzeiger findet Ratcliffs

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Erprobtes Schwert den Weg zu Douglas Brust.

Ob auch das Gräflein kömmt? Ob nicht der Sturm,

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_040.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)