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Tom.
Wie meint Ihr das? Fromm, christlich soll er werden;
Kein solcher Galgenstrick, wie ich, sein Vater.

Ratcliff.
     (Spöttisch.)

210
Ihr seyd so schlimm noch nicht.


Tom.
Ihr seyd so schlimm noch nicht. Jetzt freilich bin ich
Ein zahmes Thier, und zapfe Bier, ein Wirth.
Und weil mein Häuschen hübsch versteckt im Wald’ liegt,
Beherberg’ ich nur große Herrn wie Ihr,
Die gerne das Inkognito behaupten,

215
Am Tage schlafen und des Abends ausgehn.

Ich gebe Tagsquartier statt Nachtquartier.
Ja einst mondsüchtelte ich auch, und schwärmte
     (Macht eine Fingerbewegung.)
In fremde Häuser und in fremde Taschen.
Doch nie hab ich’s so toll gemacht wie diese.
     (Er zeigt nach den Schlafenden.)

220
Seht diesen Fuchskopf. Das ist ein Genie!

Der hat ein angeborenes Gelüste

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_021.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)