Seite:Tragoedien nebst einem lyrischen Intermezzo 014.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Mac-Gregor.
Entsetzlich! Auf! steigt auf zu Roß! rief ich
Den Knechten, und wir jagten und wir suchten,

160
In Busch und Feld, in Wäldern und in Klüften,

Drey Tage lang, jedoch umsonst, wir fanden
Die Spur des Mörders nirgends.
Die Spur des Mörders nirgends. Ach! und dennoch,
Dieselbe Nacht von jenem Schreckenstag’,
Schlich William Ratcliff in Mariens Kammer,

165
Verhöhnte sie, und gab ihr zierlich grüßend

Des Bräutigams Verlobungsring zurück.

Douglas.
Bey Gott! der Mensch ist kühn! den möcht’ ich treffen.

Mac-Gregor.
Er war’s gewiß, den Ihr schon habt getroffen,
Im Wald bey Invernes. Nur wundr’ ich mich

170
Daß keiner meiner Späher ihn gesehn; –

Denn, Graf, ich hab’ dafür gesorgt, daß ich
Nicht Euren Namen auch zu setzen brauche –
Auf das[1] Gedächtnißkreuz’ am Schwarzenstein.

(Er geht ab.)




Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: dem (s. Verbesserungen)
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_014.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)