geführt zu werden, welcher von denen Einbildungs-Kranckheiten (die aus Einbildung entstehen) also schreibet: „Eine Einbildungs-Kranckheit ist die Phrenitis, da dem Gemüthe allerhand Phantasmata und Gespenster vorkommen; Eine andere Einbildungs-Kranckheit heist bey den Griechen κορυβαντισμὸς, daran diejenigen darnieder liegen, die mit offenen Augen schlaffen und wegen allerhand Erscheinungen und Gepolter einen unsichern Schlaff haben, welches die Alten aus Aberglauben den Corybantibus[1] zugeschrieben: Daher kömmt Corybantiare, an dieser Kranckheit darnieder liegen.“[2] Hierher gehört auch der Alp, da die Leute nicht anders dencken, als es komme ein Incubus und Nacht-Geist zu ihnen, der sich auf ihren Leib lege und sie so drücke, daß sie vor Angst ihren Geist aufgeben möchten. Es haben ihn daher viele vor einen natürlichen Geist gehalten, der Elementarisch sey und Milch und Blut sauge. Es lehret dieses unter andern JO. SOPHR. KOZACK. in Anatom. Vital. Microscosm. c. 17. p. 175.
Dergleichen Gifft der Einbildung empfinden nun sonderlich die Leute zur Pest-Zeit. Selbst
Michael Ranft: Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern. Leipzig 1734, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tractat_von_dem_Kauen_und_Schmatzen_der_Todten_in_Gr%C3%A4bern_154.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)