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oder solche, die gar kein Feld haben, arbeiten im Taglohn, entweder in Mergentheim oder im Dorfe selbst. Unter den 225 Haushaltungen ist nicht eine einzige gezwungen, ihr Brod ausserhalb durch ungestümmes Betteln zu suchen. Die Alters und Schwäche halber zur Arbeit untauglichen Wittwen, ein paar Blödsinnige, und ein alter Burger, welcher die Stelle eines Bettelvogts vertritt, jedoch wegen der vortrefflichen Armenanstalten im Teutschherrischen seit mehrern Jahren sein Ansehen zu gebrauchen nicht nöthig hatte, dürfen wöchentlich zweymahl in dem Dorfe einen Umgang halten, wo ihnen hinlänglicher Unterhalt gereichet wird.

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Daß unsere Einwohner sehr industriös sind, und durch Fleiß, Gewerb und Handelschaft ihr Brod verdienen, davon ist auch schon die große Anzahl von Professionisten ein klarer Beweis. Denn wer sollte wohl glauben, daß sich hier 72 Handwerker befinden, die alle ihr gutes Auskommen haben, ob sie schon bey ihren geringen Feldgütern sich fast durchgehends auf ihrem Handwerk ernähren müssen? Man zählt nämlich 26 Leinweber, unter denen einige für wahre Künstler in ihrer Profession gelten können,