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wofür er 1600 Gulden empfing, vor hundert und einigen siebzig Jahren.

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 Eine andere merkwürdige Seltenheit entdeckt sich an der nördlichen Seite des Chors, wo in einer mäßig hohen, gewölbten, in der Mitte mit einer gegitterten schmalen Öffnung versehenen, von Stein erbauten Seitenkammer, in die man durch eine Thür aus dem Chor eben hineingehet, einige unverwesete Leichname gräflicher Personen in hölzernen Särgen auf einem mit Platten belegten Boden stehen. Am meisten hat sich vor zwey andern vorhandenen unversehrt erhalten eine nach dem Urtheile der damahligen Ärzte an einem bösartigen Fieber im J. 1634 in ihrem acht und vierzigsten Jahre unvermählt gestorbene Gräfin von Löwenstein-Wertheim, Katharina. Ihre Leiche ist nicht geöffnet worden, und alle Glieder ihres Körpers hängen noch so vest zusammen, daß man sie unter dem Kopfe anfassen und gerade in die Höhe richten kann. Die Haut ist zusammengeschrumpft und hat eine graubraune Farbe. Das darunter befindliche Fleisch ist ausgetrocknet und verhärtet. Die Zähne stehen noch insgesammt unbeweglich und sind geschlossen; die Nase erhebt sich noch merklich über das Gesicht; der Scheitel