Seite:Topographisch-statistische Nachrichten von der Stadt Wertheim, in der Grafschaft gleiches Namens, im Fränkischen Kreise.pdf/35

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und Nürnberg nach Frankfurt ziehenden Commerzialstraßen den Betrag um ein merkliches vermindert; doch kann er noch immer auf 8000 fl. jährlich angeschlagen werden.

 Stadt und Schloß Wertheim sind seit der Zeit des Kaisers Karl IV. ein Böhmisches Lehen. Vorher waren sie ein Allodium und Eigenthum der alten Grafen. Eine besondere königliche Grille gab Anlaß zu dieser Belehnung. Karl, als König von Böhmen, wünschte für sich und seine Nachkommen auf der Reise nach Frankfurt zur Wahl eines Römischen Königs, nachdem sie auf dem ganzen Wege an eigenthümlichen oder lehnbaren Orten übernachtet hätten, auch in Wertheim, zum letztenmahl in einer von ihm abhängigen Stadt Abstand nehmen, und Nachtlager halten zu können. Der damahlige Graf Eberhard, der ohnehin nach der Ehre den Kaiser durch seine Grafschaft zu begleiten strebte, ging im Jahr 1362 das Ansinnen desselben, daß Stadt und Schloß von der Krone Böhmen zu Lehen gemacht würden, willig ein, und erkaufte sie sodann um eine genannte Summe lehensweis wieder.

 Bey dem Schlusse dieser Nachrichten darf ich dem Publicum ein in unsrer Stadt