Seite:Topographia Circuli Burgundici (Merian) 499.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

außgegraben worden seyn / wie Chiffletius in Vesont. part. 1. p. 91. bezeuget.


Guillaume de Vauldré, dessen Orts Gollusius lib 11. gedencket / und saget / daß die Frantzosen / neben andern Orten / darunter Aspremont gewesen / auch diesen Anno 1477. erobert hätten.


Gys, Gyum, Gyacum, so die unter einander vermischte Frantzosen / und Lothringer / unter dem von Tremblecourt, einem Lothringischen Edelmann / dem König Henrico IV. zu lieb / Anno 1595. sampt dem Stättlein Marney, oder Marnaco, an dem Fluß Loignon, eingenommen / außgeplündert / und die Flecken herumb verbrant / und zerstört haben. Die Ertzbischöffe von Bisantz / Johannes V. und Quintinus, seyn allhie gestorben. Ist ein Stättlein / an einem Wässerlein / so bey Gray in die Saone fällt. Der Wein / so nahend Gys wächst / hat pflegen mit den besten zu streiten / und in Teutschland geführt zu werden; nicht daß er offentlich verkaufft / sondern unter die grosse Herren daselbst außgetheilet wurde. Es ligt dieses Stättlein 5. Burgundische Meilen von Bisantz. Der Frantzösische Marggraff von Tavanes machte sich Anno 1640. an solches mit Stürmen: es wurden ihm aber die Sturmleitern mit langen Bäumen zerschmettert / und er von einem Steinwurff selbsten in Kopff verwundet / sein Volck mit Hagelgeschoß übel abgewiesen / und der Gouverneur zu S. Jean de Laulne in den Arm geschossen / daß sie vom Stättlein ablassen musten. Chiffletius in Vesont. Cognatus in Burg. Merula in Cosmogr. et Theatri Europaei tomus 4.


S. Ipolite, S. Hyppolite, S. Ippolyte, S. Hyppolitum, S. Hippolyti Fanum, ein Stättlein an der Dub / und den Burgundischen Grentzen / gegen dem Stifft Basel / gelegen / und mit Bergen allenthalben umbgeben. Die Inwohner dieser Gegend seynd / vor andern Burgundern / grössers Leibs / und längerer statur; geben auch bessere Kriegsleute. Man sagt / daß Hippolytus, ein Römischer Patricius, in seiner Jugend hieher gelangt / und / aus Haß zu dem Weiblichen Geschlecht / sich der Dianae gantz ergeben / hergegen die Venerem verachtet habe; folgends ein Christ / und endlich ein Märtyrer worden seye; wie Cognatus, und Merula, berichten. Anno 1639. ward dieses Stättlein vom Weymarischen Obrister Oheim erobert / und / vom Hertzog Bernharden zu Sachsen / dem Frantzösischen Volck zu Mümpelgart übergeben. Sihe oben S. Claude.


Ionville, Iunvilla, Iuncivilla, ein grosses / und altes Stättlein / mit schwachen Mauren / an den Burgundischen Grentzen / gegen der Champaigne, gelegen. Anno 1595. nahm diesen Ort der von Tremblecourt, mit seinen Frantzosen / und Lothringern / ein / und verwüstete es. Anno 1636. ward dieses Burgundisch Stättlein von den Weymarischen erobert.


Iougne, Iunia, ein sehr altes Stättlein / auff einem hohen / und gar gehen Hügel / an den Savoischen Grentzen gelegen / so mit Schnee / und finsterem dicken Gehöltz beschweret ist. Und kompt man allhie über den Berg Jura oder den Jurat / und muß man da den Zoll von den Gütern geben / so auß dem Lande geführet werden. Die Vorstätte gegen Abend / werden Hospitals genannt / welchen Nahmen auch das nächste Dorff trägt. In den Relationen ist einkommen / daß Anno 1639. im Jenner / die Weymarischen Joignon, ein vestes Schloß / erobert hätten und daß darauff ihr General / Hertzog Bernhard von Sachsen / für Pontarlun gezogen seye.


S. Julian, San-Julianum, ein Stättlein / fast auff halbem Weg / zwischen Burg / und Orgelet / gelegen / so den Nahmen vom Juliano, dem Antiochischen Märtyrer / haben solle.


Ioux, Iura, ein sehr vestes Schloß / nicht weit von Pontarlier / oder Pontarlun /

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Circuli Burgundici. Matthaei Meriani Seel: Erben, Frankfurt am Mayn 1665, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Circuli_Burgundici_(Merian)_499.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)