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1247. succedirt sein Sohn Henricus III. und diesem An. 1260. sein Sohn Iohannes I. und diesem An. 1297. sein Sohn Iohannes II. und diesem An. 1312. sein Sohn Iohannes III. Hertzog zu Nieder-Lothringen / Brabant / und Limburg / und welcher An. 1355. gestorben / und seiner ältern Tochter Ioannae Eheherren / Wenceslao, Grafen von Luxemburg / das Hertzogthumb hinterlassen; wiewol er mit seinem Schwagern / Graff Ludwigen zu Flandern / so auch deß gedachten Hertzogs Ioannis Tochter Margarethen / der besagten Ioannae Schwester / zur Ehe / deswegen zu streiten hatte. Es starb aber vorvermelter Hertzog Wentzel zu Brabant und Lützemburg An. 1384. ohne Kinder; seine Wittib aber / die obernannte Ioauna, erst An. 1406. als sie die Hertzogthummer Lothringen (verstehe das Unter Lothringen / oder Lottier) Brabant / und Limburg / 51. Jahr / weniger 33. Tag / ingehabt hatte; deren Cörper zu Brüssel bey den Carmelitern begraben worden. Ihr Schwester / obgedachte Margareth / Gräfin zu Flandren ist längst vorhero / nemlich An. 1368. gestorben / und hat ein einige Tochter gleiches Namens verlassen / welche der Vatter / Ludovicus, deß Königs Caroli in Franckreich Brudern Philippo zur Ehe geben / die ihme Hertzog Hansen zu Burgund / und seine Brüder gebohren hat; auß denen der Antonius, noch bey Lebszeiten der besagten Hertzogin Ioannae, zu einem Hertzogen in Brabant ist erklärt worden; der in der andern Ehe gehabt Fr. Elisabeth / Marggraf Johansen zu Mehren und Görlitz / der Käyser Wenceslai, und Sigismundi Bruders Tochter / welcher der besagte Käyser Wentzel das Hertzogthumb Lützemburg / die Grafschafft Chini / und die Landvogtey im Elsaß zum Heuratgut geben / Es hat besagter Hertzog Antonius von dieser Elisabeth An. 1415. verlassen seinen Sohn Johansen / Hertzogen in Lothringen / Brabant / und Limburg / der An. 1426. zu Löven die Hohe Schul gestifftet / und deß Jahrs 27. ohne Kinder verstorben; deme sein Bruder Philip. (so zuvor Graf zu S. Poll oder Paul / und Ligny gewesen) succedirt hat; aber An. 1430. als Er sich gleich verheuraten wolte / auch ohne Kinder gestorben ist. Auff ihn folgte Philippus, der gütige / Hertzog in Burgund / Hertzog Ioannis Sohn / so mit dem vorigen Geschwistrig Kind war: mit deme Divaeus das 19. buch / und damit auch seine Historien beschliesset. Es ist aber dieser Hertzog Philippus An. 1467. zu Bruck gestorben; sein Sohn und Nachfolger Carolus Pugnax, oder Audax, Anno 1477. bey Nancy geblieben; dessen einige Tochter Maria, Käyser Maximil. deß I. Gemahlin gewesen / so Brabant / und andere Niederlanden an das Hauß Oesterreich gebracht / und An. 1482. ihr Sohn Philippus, Käyser Carls deß V. Vatter / aber An. 1506. im 28. Jahr seines Alters diese Welt gesegnet haben. Wir wollen / ehe weiter geschritten wird / noch etwas auß seinem deß Divaei 7. Buch vernehmen / daselbsten er vermeint / daß das Neue Hertzogthumb Brabant damalen seinen Anfang bekommen / als Käyser Heinrich der V. wie oben gemeldt / den von Limburg gefangen gesetzt / und das Hertzogthumb Lothringen / Graf Godfriden zu Löven geschenckt / dessen Nachkommen folgends Hertzogen zu Brabant genant worden / jedoch / daß sie den Titul Lothringen nit verlassen / also / daß sie sich / biß auff Hertzog Heinrichen den III. allein deß Lothringischen Hertzogs-Tituls in offentlichen Schrifften gebrauchten; hernach aber zugleich Hertzogen zu Lothringen und Brabant genannt seyn wolten: wie dann die Frantzosen den jenigen Theil von Lothringen / so jetzt Unter Brabant / Lautriche, den grossen theil aber Lorraine nennen. Es seynd aber die Niederländische Scribenten so unfleissig gewesen / daß sie weder der schrifftlichen Verfassung darüber / noch auch der Grentzen solchen neuen Hertzogthumbs jemals gedencken. Es seye gleichwol vermuthlich / sagt er / daß die Völcker in dieser Gegend damals Bratuspantes seyen genant worden; und daß man vielmehr / für Brabant / Brachbant / oder Bratuspant sagen solte. Biß hieher Div.

Adrianus Barlandus hat eine Chronic von den Hertzogen in Brabant geschriben / in welcher er sagt / daß Brabant eine Provintz deß Teutschlands / sehr schön und lustig / viel Vieh erziehe / sehr fruchtbar an

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Circuli Burgundici. Matthaei Meriani Seel: Erben, Frankfurt am Mayn 1665, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Circuli_Burgundici_(Merian)_037.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)