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am 139. Blat / zu lesen. Ist zu deß Heyligen Tossonis, Bischoffen zu Augspurg / Zeiten / gestifftet worden / vnd noch deß Herren Bischoffs zu Augspurg Geistlicher Aufsicht vnderworffen. Sihe Aventinum, lib. 5. folio 323. latin. edit. Basil. vnnd von den Aebbten allhie / vom Ringrino an / so im Jar 858. gestorben / biß auff den 51. Philippum, den obgedachten Stengelium, c. 16. Mantissae, etc.

Beyharting / nahend Aibling / in Ober-Bayern / oder Vindelicia, ein Closter der Regulirten Chor Herren S. Augustini, in welchem die Herren von Mechselrain / (welches Schloß nahend dabey ist) vnnd die Edlen von Haßlang / begraben liegen; davon an besagtem Orth / am 133. Blat.

Bruck / 3. Meyl Wegs von München / vnd 6. Meilen von Augspurg / ein Marcktfleck / in das Land Gericht Dachaw gehörig. Anno 1632. den 8. Decembr. N. Calend. seyn der Schwedischen bey ohngefehr 500. auß Außspurg / in Bäyern / gefallen / vnnd diesen schönen Marckt Bruck / zu Nachts / sampt dem benachbarten Closter Fürstenfeld / Cistertzer Ordens / außgeplündert; wie in dem Summarischen Verlauffsbegriff Schwedischer Augspurgischen denckwürdigen Sachen / stehet.

Ein anders Bruck ligt bey 4. Meylen von Regenspurg / zwischen solcher Statt / vnd Wald-München / in der ObernPfaltz / an der Sultzbach / auch ein MarcktFlecken.

Burckhaim / zwischen Newburg / vnd Rain / anderthalben Meylen von Newburg / im Fürstenthumb Newburg gelegen / ein Marcktflecken; davon ein ander / aber kleiner Flecken / Straß genandt / gegen Newburg werts / vnd dahin gehörig / auff eine halbe Meil Wegs ligen thut.

Calmüntz / oder Kalmüntz / in der ObernPfaltz / da die Vils / vnnd Nab / zusammen kommen / vnterhalb Burglengenfeld / nahendt Wolffsegg / vnd oberhalb Pillnhofen gelegen; ein Pfaltz-Newburgisch Stättlein / oder Marckt / ins Ampt Burglengenfeld / gehörig.

Castein / Kastein / oder Gastein genant / ein Marcktflecken im Gebirg / Saltzburgisch. Vom Bad ist oben bey Saltzburg gesagt worden. Wolffg. Lazius lib. 12. Reipub. Rom. sect. 6. cap. 7. fol. 1044. sagt hievon also: Augustana Castra (Codicis Rom, praefectur.) hodie dicimus Gastanum, locum Aurifodinis, ac salubribus aquis toto orbe nominatissimum.

Castell / / ein berühmbtes Closter in der Obern Pfaltz / bey Lauterhofen / vnnd dem Wasser Lauter / oder Lauterbach / gelegen / in welcher Gegend herumb etliche benambste Ort / als Newmarckt / Wolffstain / Hainburg / Sindelbach / Poppenried / Sultzbach / Amberg / Enstorff / Rieden / vnd andere / seyn. Es sollen die Grafen von Castell auff dem Nordgow / von einem Herrn auß Seeland herkommen seyn; welcher / weil sie See / oder das Meer / in Seeland außgeloffen / vnd alles verderbt / mit den Seinigen sich hieher begeben / ein Schloß / oder Castell gebawet / allda 3. frische Brunnen waren / bey deren jedem er eine Kirch / oder Capell gesetzt. Auß seinen Nachkommen haben Graf Beringer von Sultzbach / vnd seine Schwester Luitgard / vnnd ihres Vatters Bruder / Graf Friederich /auß solchem Schloß / vmbs Jahr Christi ein tausendt acht vnnd neuntzig / ein Closter Benedictiner Ordens erbawet / welches Graff Otto außgeführt / vnnd alle mit Einkommen begabet haben. Der letzte solchen Geschlechts war Graff Gebhard der Dritte / so Anno eylffhundert fünff vnd achtzig gestorben. Es gehört dieses Closter jetzt den Jesuitern. In dem Creutzgang desselben ist / vndter andern denckwürdigen Sachen / auch deß Seyfried Schweppermanns / (der in der Schlacht zwischen den Käysern Ludovico Quarto, vnnd Friederico Tertio, wie oben an seinem Orth gemeldt worden / gehalten / Feldt Marschalck gewesen / Die Schlacht Ordnung gemacht / vnnd durch seine Tapfferkeit / den Sieg / auff Bäyerischer Seiten / hat erworben helffen /) Grabschrifft / also lautendt / zu lesen:

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Matthäus Merian: Topographia Bavariae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1644, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Bavariae_(Merian)_209.jpg&oldid=- (Version vom 6.1.2019)