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Steyrer Obrister Heerführer gewest. Herr Gundacker von Steyr / der vmbs Jahr 1230. gelebt / hat erstlich den Nahmen Stahrenberg an sich genommen / vom (obgedachten) Schloß Stahrenberg / welches / an der Bäyrischen Gränitz / im Land Ob der Enß / sein Vatter / auch Herr Gundacker genant / zu erbauen angefangen / jetzo dem Thumbstifft Passau gehörig; schreibet Valentin Prevenhueber / in castri Styr. descript. p. 90. Sagt aber nicht dabey; wie solches Schloß / von dem Stahrenbergischen Geschlecht / an Passau kommen. Wird aber allhie deßwegen eingebracht; weil selbiges / wie gemeldt / in Ober-Oesterreich gelegen ist.


Stein /

Eine Landsfürstliche Statt an der Thonau / gegen dem Passauischen Stättlein Mautern / über / vnnd ein wenig oberhalb der Statt Crembs gelegen; davon in vnserm Text / p. 33. seq. In dem 5. Theil deß Theatri Europaei, wird gesagt / es wäre im Jahr 1645. den 16. 26. Mertzen / diese Statt Stein mit sturm eingenommen / was in der ersten furi angetroffen / von den Schwedischen nidergemacht / vnnd die Statt gantz außgeplündert worden. Es haben aber / im folgenden 46. Jahr / diese Statt / sampt dem Blockhauß / (davon den Schiffen / durch die Schwedischen / der gröste Schad geschehen) die Keyserischen wider erobert / vnnd besagtes Blockhause nidergerissen.

In Ober-Crain ist auch ein Stein / so deßgleichen Landsfürstlich / vnnd ein Stättlein / an der Veistricz gelegen; davon / vnd dem Frauen-Closter Minkendorff / auch dem Lambergischen Schloß / zum Stein / daselbst in Ober-Crain / vnser Text / p. 124. zu sehen.


Steinach /

Ins gemein Steinen / ein Landsfürstlich CammerGut in OberSteyer; davon im Text / p. 85. a.

In Tyrol ist auch ein Steinach / so ein Marckt-Fleck / auff der Landstrassen von Trient gen Insprugg / vnd zwar vierthalbe meilen von Insprugg gelegen.


Steinfeld /

Ein Ort an der Draa / zwischen Ober-Draaburg / oder Traburg / vnd Saxenburg / vnnd ein meil von Greiffenberg / in Kärnten / gelegen; den Israel Holtzwurm / ein Kärndter / in seiner Geographia Carinthiae, nur wie ein Dorff zeichnet.


Stertzingen /

Ein kleine / aber fein gebaute Statt in Tyrol / auff der Landstrassen / von Insprugg / nach Pozen / vnd Trient; von der; wie auch dem hohen Gebürg / der Brenner genant / so sich bald bey Stertzingen anfahet / vnser Text / p. 148. seq. zu lesen. Wie ich / vor diesem / berichtet worden / solle Herr Zacharias Geitzkofler / von / vnnd zu Haunßheim / etc. Ritter / wolseeliger Gedächtnuß / das Brenner Bad in solchem Gebürg / erhebt / gebauet / vnnd verordnet haben / daß das jenige Zinßgeld / welches von den vermöglichen Badleuten / auß den Zimmern deß newerbauten Badhauses / erlöst werde / über das / was die Vnterhaltung gemeldter Gebäw / vnd Zugehör; wie auch deß Badmeisters Besoldung / restire / neben 100. Gülden Interesse, von 2000. Gülden / Capital / so bey E. Hochlöbl. Tyrolischen Landschafft / zu dem Ende / auff ewig / angelegt worden seyn sollen / den armen presthaftigen / vnnd notthürfftigen Badleuthen / zu ihrem bessern Außkommen / außgetheilet werden solle. Was es aber heutigs Tags für eine Gelegenheit mit solchem Bad habe; vnd ob es noch besucht werde? Hab ich nicht erfahren können.


Steyer /

Ein schöne / wolerbaute / vnnd Landsfürstliche Statt / in Ober-Oesterreich / oder / dem Land Ob der Enß; davon / vnnd dem / einen zimlichen Weg von der Statt gelegnen / schönen / vnnd reichen Closter

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Provinciarum Austriacarum. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1679, Seite 447. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Austriacarum_(Merian)_447.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)