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Weme aber solcher Orth jetzt gehörig / darvon ermangelt Bericht. Sihe vnten Zelking.


Kienberg /

Ein Lands-Fürstlicher Marckt / im Muertzthal / so ein theil von der Steyermarch ist. Es ligt besagtes Kienberg drey meilen von der Statt Bruck / auff der Wienerischen Landstrassen.


Kirchdorff /

Ein Marckt in Ober-Oesterreich / gegen dem Land Steyer / dem hohen Gebürg / der Pirn genant / vnd dem Marckt Windisch Gärsten zu / gelegen / vnnd dem Bistum Bamberg / gehörig. Besagter Pirn / oder Birn / scheidet das Land Ob der Ens / oder Ober-Oesterreich / vnnd die Steyermarch; wie auch der hohe Berg / die Pötschen / oder Bötschen / die Gräntze zwischen den gedachten beeden Ländern ist.


Kitzbühel / Kitzpühel /

Eine Statt / am Fluß Ach / so deß Bergwercks halber berühmt / vnnd zu Tyrol gehörig ist; davon im Text / p. 144.


Knitelfeld /

Ein schönes wolerbautes Landsfürstliches Stättlein / in Ober-Steyer / zwo meilen vnterhalb Judenburg gelegen; davon auch daselbst / p. 72.


Kofel / Kobel / Kobolet / Cauolo, Covelo, Koffelo,

Ein sehr enger Paß / Vestung / vnd Gebürg / an der Brenta, vnnd bey den Venedischen Gräntzen / aber allbereit dem Hauß Oesterreich / nach Insprugg / gehörig; davon in vnserm Text / p. 152. seq. weitläufftig zu lesen.


Kolman /

Ein Fürstliches Zollhauß / sampt etlichen Häusern / vnnd zweyen Kirchen / auff der Landstrassen / zwischen Insbrugg / vnnd Pozzen / in Tyrol / gelegen. Siehe vielerwehnten vnsern Text / p. 153. a.


Kopfstein / Kueffstein /

Eine kleine / aber sehr lustige / vnd gar veste Statt / am Inn / vnd bey den Gräntzen Tyrols / vnnd Bäyern / gelegen; so / sampt seinem Schloß / Geroltzeck / genant / dem Hauß Oesterreich / vnd zu Tyrol / gehörig ist; davon im Text / pag. 145. Man hält gemeltes Schloß gleichsam für vnüberwindlich.


Korneuburg / Cornaburgum,

Eine Landsfürstliche Vnter-Oesterreichische Statt / nahend die Thonau / vnd 2. meilen oberhalb Wien gelegen; davon im Text / p. 24. in dem tomo 5. Theatri Europ. stehet / vnter anderm / weil sich im jahr 1645. der in Korneuburg gelegene Obrister / in der Güte accommodirt; So haben die Schwedischen Ihn / sampt seinen bey sich habenden Keyserischen Knechten / abziehen lassen. Es hätten (sagt bemeldtes Buch ferners) die Schwedischen allhie 20. tausend Eymer Weins; über fünff tausend Mutt Geträids / einen grossen Vorrath an Habern / für 60. tausend Gülden werth Saltz / vnd 22. Stück Geschützes / gefunden; vnnd wäre die Statt vmb 12. tausend Reichsthaler gebrantschätzt worden. Vnd weiln die Mauren / vnnd Gräben / an sich selbsten gut / so hätte der Herr Feldmarschall Torstensohn / sechs Ravelin legen / vnd wol versehen lassen; vnnd hab sich hernach der Schwedisch Obrist Copi / Commendant allhie / wider die Keyserischen / trefflich gewehrt. Dann / weil der Orth gantz eben ligt / vnd sich das Wasser fande / so bald man in die Erden grube / so war mit miniren nichts außzurichten. Gleichwol accordirte Er Obrist Copi endlich / den 5. Augusti / (N. C.) Anno 46. vnd wurde nach Glogau beglaitet. Es sollen die Keyserischen; wie weiter daselbst stehet / über hundert Stücke Geschütz / (so / sonders zweifel / durch die Schwedischen / auch von

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Matthäus Merian: Topographia Provinciarum Austriacarum. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1679, Seite 420. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Austriacarum_(Merian)_420.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)