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Ludwig Tieck: Das jüngste Gericht. In: Poetisches Journal, S. 221–246

mit allem Papier in das Reich der Nichtigkeit transportirt, wo er fast unentbehrlich war.

Ich hatte mich an dem letzten Schauspiele sehr ergötzt, als mich ein gewandter Teufel, ehe ich’s vermuthen konnte, selber beim Kragen ergriff, und mich, alles meines Zappelns ungeachtet, vor den Richterstuhl führte. Ich hörte rings um mich her lachen und mir fiel unter Seufzen das Sprichwort ein: wer zuletzt lacht, lacht am besten. Der Richter fragte mich sehr ernsthaft, wie ich mich hätte unterfangen können, im Zerbino, im ersten Theil der Romantischen Dichtungen, würdige Schulmänner, die im Lande angesehen sind, die zur Verbesserung der Schulen und der Aufklärung, zur Einführung von gutdenkenden Monatsschriften so vielen Eifer, Mühe, Zeit, fast Verstand aufgewandt hätten, unter dem nichtswürdigen Bilde eines Stallmeisters, eines Hundes vorzustellen? Ich antwortete, er suchte Personalien, ich habe es nicht so schlimm gemeint, hoffe ich doch auch nicht jener Autor zu seyn, der dort geschildert sei.

Aber, fuhr die Stimme fort, du kannst nicht

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Ludwig Tieck: Das jüngste Gericht. In: Poetisches Journal, S. 221–246. Frommann, Jena 1800, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tieck_Das_juengste_Gericht_1800.pdf/24&oldid=- (Version vom 22.12.2016)