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Aber ich weis es jetz, das ier aufbäsert seids und du musd Geld heimbringen, sonsd bas auf!

Und 400 March hasd du eksdra kriegt, und ich weis es schon. liber Jozef, wo ich so fiel Ferdrus mit die Diensboden hab, weils du nüchd da bisd, musd du fieleichd das Geld ferbuzen?

die Zenzi is jetz ganz frech und hat gsagd, obs fieleicht nüchd gnug arbeit, sagds, und ich hab gsagd, sie sol nüchd mit den Rosknächt spenzeln, und sie sagd, mich gez einen Dräg an.

liber Jozef, es is gans ausgschamt, wies bei dem Mensch zuget und in der Nacht laufens mit die gnagelten Stifel einunaus und grad zugehn thuts. Vorgesdern bölld der Hund ich hab mir gleich denkt aha und schaug naus und es war dem Wagner sein Natzi und er hat schon ein Hagsen über der Aldan ghabt.

Gest oba! hab ich gschrien, und er schreid, am … liber Jozef, du weisd es schon.

In der fruh hab ich zu der Zenzi gsagd, ob ich fieleichd zuschaugn mus bei so was und sie hat gsagd, wens mich gfreut, derf ich auch zuschaugn, und neiling hab ich gsagd, sie sol nüchd mit dem Rosknächt spenzeln und sie sagd, mich gez einen Dräg an.

Es is kein Reschbegd forhanden, weils du nüchd da bisd und fieleichd verbuzd dus Geld auch noch.

Aber ich weis es schon, das du 400 March kriegt hasd und fieleicht meinsd du, ich weis es nüchd.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Thoma: Briefwechsel eines bayrischen Landtagsabgeordneten. Albert Langen, München 1909, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thoma_Briefwechsel_022.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)