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Am Sonntagabend ist er mit den Brüdern zusammen.

 Von Außenstationen sind seit dem Beginn der neuen Zeit folgende visitiert worden: Nördlingen, Öttingen, Polsingen, Heidenheim, Himmelkron. –

 Himmelkron und Bruckberg – Ihr könnt Euch denken, wieviel uns das jetzt beschäftigt. Ich halte eine Mahnung und Bitte, die großen diesbezüglichen Angelegenheiten in treuem, ernstem Gebet vor Gott zu bringen, für überflüssig. Alle treuen Glieder der Genossenschaft werden sich dazu ohnehin angetrieben fühlen. Bruckberg soll im April eröffnet werden und soll zunächst eine Auswahl von den vielen, sehr vielen männlichen Blöden, die angemeldet sind, aufnehmen. Mit Neujahr muß die Kaufsumme erlegt werden, wir brauchen für Bruckberg außer einer Anzahl Schwestern auch und vornehmlich Brüder. Laßt Euch die Bitte um die „rechten Brüder“ auch eine Herzensangelegenheit sein, und wer dazu befähigt ist, der helfe auch mit der Tat.

 Mit Himmelkron stehen die Sachen so: Wir wollen, wenn Gott auch so will, im Mai 1892 den besterhaltenen Flügel des dortigen Schlosses für eine zweite Industrieschule ankaufen und die hiesige interimistische Industrieschule dorthin übersiedeln lassen. Die übrigen Räume des Schlosses werden vom Himmelkroner Kuratorium angekauft, und von diesem wird eine Blödenanstalt für weibliche Blöde begonnen, die Dettelsau später übernimmt, wenn es kann. An einem Christusbilde im Himmelkroner Registratursaal fand Herr Rektor bei seinem Besuch dort eine Inschrift, die lautete; „Fasse Mut, Ich hab’s besieget.“ Dieses Wortes wollen wir uns annehmen für die Himmelkroner und für alle unsere Angelegenheiten, die wir nur um des Sieges Jesu willen auch zu einem sieghaften Ziele führen können.

 Der Bau unseres östlichen Flügels ist so weit gediehen, daß vorige Woche die Küche in die neuen, schönen Räume übersiedeln konnte, und an Weihnachten gedenken wir, den neuen Speisesaal zum erstenmal bei der Christbescherung in Gebrauch zu nehmen. Ganz fertig wird er erst sein, wenn wir, so Gott will, am 4. Sonntag nach Epiphanias eine Einsegnung feiern dürfen, die erste in der neuen Zeit. Es war auch um

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Therese Stählin: Auf daß sie alle eins seien. Verlag der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1958, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Therese_St%C3%A4hlin_-_Auf_da%C3%9F_sie_alle_eins_seien.pdf/87&oldid=- (Version vom 8.8.2016)