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 Gott segne Dich in Cannes und überall, wo Du an Seiner Hand wandelst. Er erhalte Dich nur bei dem Einigen, daß Du Seinen Namen fürchtest.

Ich bleibe allezeit Deine mütterliche Freundin Therese.


An Schwester Adele Cullaz.
Neuendettelsau, den 5. Mai 1885

 Meine liebe Schwester Adele, es war arg schön in Einersheim. Mit einer rührenden Liebe und Sorge haben die Leute das neue Häuslein eingerichtet und auch an alles gedacht. Die Station ist so besonders schön, weil die Gemeinde so bei der Sache beteiligt ist, die Gemeinde als solche, und weil Herr Dekan alles in so fester, frommer Hand hat. Nun habt Ihr für eine Station mehr zu beten. Ich habe recht empfunden, was es doch für eine Verantwortung für uns ist, wenn den Schwestern so viel Liebe und Vertrauen entgegengebracht wird...

Behüt Euch Gott! Deine Therese.


An Schwester Babette Gößwein.
Neuendettelsau, 18. Mai 1885

 Meine liebe Schwester Babette, du wirst doch nicht zu krank sein, um ein Brieflein empfangen zu können; wie gern möchte ich zu Dir eilen und mich an Dein Bett setzen und Dich trösten... Ich möchte Dir das Wort sagen: „Wie mich mein Vater liebet, so liebe ich euch auch. Bleibet in meiner Liebe.“ Nicht wahr, Du weißt es ja felsenfest gewiß, daß Dein Heiland Dich liebt, daß Er uns alle Sünde vergibt und daß wir Sein sind in alle Ewigkeit. Da kannst Du gut krank sein. Und will’s Gott, kommst Du dann bald hieher, um Dich völlig zu erholen. Dann wollen wir Dich recht lieb haben und uns miteinander freuen, daß wir solch einen barmherzigen Heiland haben.

 Ich gedenke Euer aller jetzt besonders. Das Leid bindet die Herzen zusammen, und wir wissen, daß wir in alle Ewigkeit zusammengehören.

Eure Therese.


Empfohlene Zitierweise:
Therese Stählin: Auf daß sie alle eins seien. Verlag der Diakonissenanstalt, Neuendettelsau 1958, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Therese_St%C3%A4hlin_-_Auf_da%C3%9F_sie_alle_eins_seien.pdf/28&oldid=- (Version vom 1.8.2018)