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Badenden, wenn sie die zwischenliegenden tiefen Stellen passirt haben, wieder ausruhen können. Und damit sie genau wissen, wo diese Stellen sind, sind rothe Fähnchen auf diesen Sandriffen angebracht. Hier lag nun für mich die tägliche Verführung. War es still und alles normal, so reichten meine Schwimmkünste gerade aus, glücklich über die tiefen Stellen wegzukommen und das zunächst gelegene Reff zu erreichen, lag es aber minder günstig oder ließ ich mich wohl gar aus Zufall zu früh nieder, so daß ich keinen festen Grund unter den Füßen hatte, so war auch der Schreck und mitunter die Todesangst da. Glücklich bin ich jederzeit herausgekommen. Aber nicht durch mich. Kraft und Hülfe kamen von wo anders her.


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Eine weitere Wassergefahr, die zu bestehen mir noch beschieden war, hatte nichts mit der See zu thun, sondern spielte sich auf dem Strom ab, dicht am Bollwerk, keine 500 Schritt von unserm Hause. Davon erzähle ich auch noch in diesem Kapitel, aber zuvörderst schiebe ich hier ein anderes kleines Vorkommniß ein, bei dem kein Engel zu helfen brauchte.

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Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Berlin: F. Fontane & Co., 1894, Seite 260. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Fontane_%E2%80%93_Meine_Kinderjahre.djvu/268&oldid=- (Version vom 1.8.2018)