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haben es angerufen, und ihm Gelübde gethan für alles Vieh, so Haare hatte, wenn das krank oder unfruchtbar gewesen. Solche Abgötterei ist noch vor hundert Jahren gewesen.

Enzelt Chronik der alten Mark. S. 11.


38. Der Mittelpunkt der Welt.

In dem Dorfe Poppau und in der Gegend glauben die Leute steif und fest, daß Poppau gerade mitten in der Welt liege. Dicht am Dorfe ist ein kleines stehendes Wasser, neben diesem steht ein alter Stein. Dieser Stein ist der Mittelpunkt der Welt; um das zu bezeichnen, liegt er da seit tausend und tausend Jahren, und unter ihm liegt noch die Kette, mit der damals die Welt ausgemessen ist.

Acten des Altmärkischen Vereins für Geschichte und Industrie.


39. Die großen Steine bei Ballerstedt.

Nachdem der Markgraf Huder schon einmal bei Krumke von dem Markgrafen Albert aus Anhalt, mit dem er sich um die Altmark stritt, geschlagen war, schlug ihn dieser zum anderen Male bei den Dörfern Groß- und Klein-Ballerstedt. An dem Orte, wo diese Schlacht vorgefallen, sieht man noch jetzt grausam große Steine, darunter die erschlagenen Wenden begraben sind. Mehrere dieser Steine liegen in einem Dornenbusche zwischen jenen beiden Dörfern, besonders sind viele hinter dem Dorfe Groß-Ballerstedt auf dem sogenannten Hundsrücken; deren sind zwölf und sie liegen unordentlich durcheinander. Ein anderer Haufen ist nicht weit davon auf den sogenannten Hasenäckern, diese liegen in der Länge, aber gleichfalls etwas unordentlich. Der größte Haufen liegt nach dem Dorfe

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Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen der Altmark. Nicolai, Berlin 1839, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Temme_Die_Volkssagen_der_Altmark_033.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)