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und Mißgunst. „Sollte ich ihm wohl zu seinem Glücke verholfen haben,“ sprach er mißmuthig bey sich selbst. „Verdammt, wenn ich ihm selbst den Braten in die Küche gejagt hätte! Ja, ja, so ist’s, und nicht anders, wenn ich alles zusammen nehme. Da hab’ ich einen dummen Streich gemacht! doch ich will wieder gut machen, was verderbt worden ist. Wie ist mir doch der Gedanke mit den Geisen in den Kopf gekommen! Michel soll mir nicht umsonst gewonnen haben, ich will nun alle Geisen zusammenkaufen, die ich weit herum auftreiben kann. Wie wird er sich ärgern wenn ich ihm den Rank ablaufe!“ – Solche Gedanken jagten sich in Hansens Kopf, und wie er dachte, so handelte er auch.

Er nahm Geld auf, und als es ausgegeben war, erhandelte er auf Borg in der Gegend weitumher alles, was nur einer Geise ähnlich sah. Natürlich mußte er die Thiere weit theurer annehmen, als Michel, da wegen der wiederholten großen Nachfrage die Waare plötzlich im Preise stieg, und Hans mit baarem Gelde nicht hinlänglich versehen war. Dessen ohnerachtet brachte er eine Geisenmenge zusammen, die, seit der Mond sich um die Erde dreht, noch nie an Einem Orte beysammen gesehen worden ist. Als nun alles, was aufgetrieben werden konnte, beyeinander war, zog er mit seiner Heerde

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 352. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_352.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)