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Sabine.

Mein Mann hätte nur nicht ohne alles Geld mich verlassen sollen.

Conradi.

Lieber Herr Vater, ich habe ihr so viel Geld gegeben, als zu der glänzendsten Bewirthung nöthig war. Freilich für fremde Weine und Konfekt hatte ich kein Geld, noch viel weniger wollte ich sie meinen sauren Verdienst an den Schurken, der alle unsere Weiber geprellt hat, verspielen lassen. Ich habe einen sehr guten Landwein im Keller; aber für ihren hohen Sinn war dieser allein nicht gut genug.

Sabine.

Ich konnte mich nicht schlechter finden lassen, als andere Frauen im Städtchen.

Conradi.

Nun hören Sie es selbst, Herr Vater, das ist ihr Grundsatz, und dieser muß ausgeführt seyn, wenn auch Mann und Kinder und sie selbst darüber zu Grunde gehen.

Der Vater.

Mein Gott, für so ausgeartet hätte ich dich nicht gehalten, und so bist du auch nicht in meinem Hause erzogen worden. Es ist hohe Zeit, daß man dich den Gesellschaften entreißt, von welchen du so schlechte Maximen dir zur Nachahmung gewählt hast. Das muß anders

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_309.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)