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an mir so schön und großmüthig gehandelt haben.“

Ehrfurchtsvolle Stille herrschte im Zimmer, so lange der Fürst sprach; Staunen und Bewunderung erfüllte Aller Herzen; freudige Hoffnungen und Erwartungen schwellten jeden Busen. Das sicherste Kapital schien nun zu den höchsten Interessen angelegt zu seyn. Der Oberamtmann war in Gedanken schon Geheimerrath, der Stadtschreiber Kanzleydirektor, Der Doktor Leibmedikus, der alte Major Generalissimus, der Kommerzienrath Hofbanquier, der Kammeralverwalter, Oberfinanzrath, die Bürgermeister Kollegienräthe, und der Steureinnehmer konnte nach Sabinens Urtheil doch nicht weniger werden als Generalkassier. Die ganze Gesellschaft war trunken von Freude und Hoffnung, alle Lippen strömten von Dank über, und man bedauerte nur, daß man sobald das unschätzbare Glück, den hohen Gast innerhalb der Ringmauern des Städtchens verehren zu können, verlieren sollte.

Während man nun über diese Angelegenheit weiter dachte und sprach, und jede der anwesenden Personen wetteiferte, in der Gunst des Fürsten sich höher zu schwingen, war der stille Abend längst auf Rosensittigen vom Himmel gesunken, und die finstre Nacht bereits angebrochen. Nun stand die Gesellschaft auf von ihren Sizzen,

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 299. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_299.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)